Und vor allem bedanken. Vor einem Jahr in etwa haben wir die Ausschreibung der Fantasilinoria gesehen und uns daran gemacht, eine vernünftige Bewerbung zu starten.
Es klang wie im Märchen, sechs monatelang bot die Fantasilinora an, mit dem neuen Artolisino durch Europa zu touren und eine unvergessliche Erfahrung zu machen. Alles was wir tun sollten: die Reise zu dokumentieren. Bertrand und ich lernten uns beim Studium in Aix-en-Provence kennen, da wo er auch aufwuchs. Er studierte Sportmarketing und ich Fotographie – am Ende jedoch stellte sich heraus, dass er der bessere Fotograph sein sollte. Deswegen sitze ich auch hier und bin für den Text verantwortlich.
Aber zurück dazu, wie alles begann: Die Ausschreibung der Fantasilinoria war damals in mehreren französischen Lokalzeitschriften erschienen, ich las dazu einen online-Beitrag. Sofort war ich von der Idee begeistert und bekam vor allem erst einmal Sehnsucht. Eine tiefe Sehnsucht nach einer Auszeit überkam mich. Der Wunsch danach, meinem traditionellen und manchmal tristen Tagesablauf zu entfliehen. Gleichzeitig damit keimte aber auch eine gewisse Traurigkeit in mir. Ich musste den Gedanken verwerfen, die Aussichtslosigkeit übertünchte die Sehnsucht. Wieso sollte sich der Wohnmobil-Riese Fantasilinoria ausgerechnet für mich bzw. uns entscheiden. Schließlich wollte ich meinen langjährigen Freund Bertrand nicht missen wollen.
Ich erzählte ihm davon, hatte mich bald schon wieder ein wenig beruhigt und am Ende blieb es dabei, dass ich mich einfach nur über eine schöne Idee freute, die Menschen da gegeben wurde. Aber Bertrand schien von der Idee eingenommen. Wir recherchierten auf einmal alles was wir zum Artolisino finden konnten und erwischten uns dabei, wie wir uns immer weiter in diese Idee hineinsteigerten. Es war nicht einfach nur ein Van, wir sollten nicht unterwegs sein wie andere junge Menschen in unserem Alter, die ebenso nach Entschleunigung suchten.
Der italienische Caravan-Hersteller suchte explizit nach Leuten, die sich entgegen der Vanlife-Bewegung unserer Generation eine Erfahrung in einem bequemeren Gefährt vorstellen konnten. Es sollten Zielgruppen abgebildet werden, die eben nicht in nur eine Schublade zu packen sind.
Man kann wohl sagen, dass wir eine Art Flow-Erlebnis hatten. Beflügelt von den Bildern des Artolisino, den Vorstellungen von einem Stück mehr Freiheit und vielleicht einer Reise zu uns selbst, fassten wir einen Entschluss. Wir bewarben uns. Und zwar nicht einfach so. Es war eine, wie ich im Nachgang hörte, sehr ergreifende Videobewerbung. Wir steckten all unsere Emotionen und Wünsche in diese Botschaft und hofften einfach auf ein bisschen Glück. Es sollte uns hold sein. Nur wenige Wochen später erhielten wir die Nachricht der Fantasilinoria – sie haben sich für uns entschieden! Wir, Elsa und Bertrand sollten sechs Monate lang mit dem Artolisino durch Europa touren. Ein Traum wurde wahr…
Mit uns zusammen gewann das Pärchen Helga und Werner aus Deutschland, die schon mehrere Jahre Erfahrung im Bereich Reisen im Caravan hinter sich hatten. Wir haben sie getroffen und wollen euch auch hier nochmal unsere Berichte dieser wunderbaren Erfahrung ans Herz legen. Wir haben ein Buch geschrieben und über Monate hinweg einen Blog betrieben. Hier haben wir unser Leben mit unserem Artolisino Luigi, wie wir ihn liebevoll nannten, dokumentiert.
Tausend Küsse in ewiger Dankbarkeit!
Elsa und Bertrand
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